Auf einem ca. 45 cm hohen Sockel steht dieses Basaltkreuz (1,60 m) in Rodder in der Verlängerung der Hohlstraße in Richtung Niederzissen, etwa 500 m hinter dem Ortsende und ca. 100 m in den Wald hinein. Die Kreuzflügel tragen die Jahreszahl 1794. Im Oktober jenes Jahres zogen französische Truppen „unter dem General Marceau über Zissen Wassenach Eich gegen Andernach“, wo österreichische Truppen sie nicht aufhalten konnten. „Damit hatte eine 20 Jahre währende Herrschaft der Franzosen in unserem Gebiet ihren Anfang genommen“ (Bürger 1992, S.223). Ob und wenn ja, in welchem Zusammenhang dieses Kreuz mit diesen geschichtlichen Ereignissen zu tun hat, lässt sich nicht mehr festsstellen. Dennoch kann man annehmen, dass es nicht immer rein private Gründe waren, sondern manchmal auch historische Kontexte eine Rolle dabei spielten, die zum Aufstellen eines solchen Kreuzes motivierten (siehe etwa die Geschichte um Kreuz K20).
Im Zentrum des Kreuzes findet sich das Jesus-Monogramm IHS, darunter – vom Querstrich des H eingebettet – ein Herz mit den 3 Nägeln (vgl. K 15): Die abgebildeten Nägel im Herz gehören ikonographisch zu den „arma Christi“, den „Leidenswerk-zeugen“: „Im Bild der „Arma Christi“ (…) vereinigen sich die Symbolzeichen und Gegenstände der gesamten Passion“ (Müller-Veltin, S.180). Es sind drei Nägel dargestellt, weil für die Kreuzigung mindestens drei Nägel benötigt wurden (Wikipedia).
Der Schaft unterhalb des Kreuzes enthält eine Inschrift, die ohne weitere Angaben Anton Breuer und Anna Christina Weidenbach benennt. Im Sockel ist das Monogramm für Jesus-Maria-Josef (IMI) eingemeißelt.
Quellen:
Bürger, Udo (1992/ 2. überarb. und erg. Aufl. 2020) Chronik Niederzissen. Geschichtliches der Brohltal-Gemeinde in Wort und Bild. Niederzissen: Gemeinde Niederzissen (Herausgeberin); S.461
Müller-Veltin, Kurt (1980) Mittelrheinische Steinkreuze aus Basaltlava. (= Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Jahrbuch 1976/77). Neuss: Verlag Gesellschaft für Buchdruckerei
https://de.wikipedia.org/wiki/IHS