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Die Räumlichkeiten in den alten Schulen für die Jungen und für die Mädchen (obere und untere Mittelstraße, G03 und G09) waren zu klein geworden für die wachsende Schar der Schulkinder.

1907: Die Gemeinde entschloss sich daher 1907 zum Erwerb eines Grundstücks, damals „Horstwiesen“ genannt, jetzt Marktplatz.
Die Horstwiesen waren ein Feuchtgebiet und so mussten zunächst Drainagearbeiten durchgeführt werden.

1911 war dann der Baubeginn. Bis zur Fertigstellung wurde ein Behelfsschulraum in einem Gasthof angemietet.
1913 wurde das Gebäude fertiggestellt. Die Latrinen befanden sich auf dem Platz links daneben. Wer „austreten“ musste, musste also das Gebäude verlassen.
1938 wurde eine Zentralheizung eingebaut. In den letzten Monaten des 2. Weltkriegs (Winter 1944 bis Ende des Krieges 1945) fand kein Schulunterricht statt.
Am 1. Oktober 1945 konnte der Schulunterricht wieder aufgenommen werden.

1959 Vollendung des Schulanbaus an der Rückseite der Volksschule, einschließlich moderner Toiletten.
1970 erfolgte der Umzug in die neue Brohltalschule am Arweg, jetzt Realschule plus.
Jetzt befinden sich im Gebäude eine Kinderkrippe, das Gemeindebüro und das Gemeinde- und Vereinsarchiv, sowie seit
2019 das Niederzissener Heimatmuseum
Quellen:
Bürger, Udo (1992/ 2. überarb. und erg. Aufl. 2020) Chronik Niederzissen. Geschichtliches der Brohltal-Gemeinde in Wort und Bild. Niederzissen: Gemeinde Niederzissen (Herausgeberin), S.530-568
Kempenich, Hans-Willi (2019) https://www.niederzissen.de/aktuelles/presse/niederzissen-hat-ein-heimatmuseum.html
Kempenich, Jürgen (2020) Heimatmuseum in Niederzissen eröffnet. Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 2020; S.13
Ortsgruppe Brohltal des Eifelvereins (1910) Führer durch das Brohltal und das angrenzende Gebiet (2. Aufl.). Bonn: Carl Georgi, Universitäts-Buchdruckerei und Verlag
Texte und Fotos zur Eröffnung des Heimatmuseums
Heimatmuseum in Niederzissen eröffnet
Niederzissen hat seit dem 10. März 2019 ein Heimatmuseum mit einem angegliederten Vereinsarchiv, das in der Alten Schule auf dem Marktplatz untergebracht ist. Maßgeblicher „Lieferant“ der Archivalien und Erinnerungsstücke für die Ausstellung ist ein Mann, der seit den frühen 1960er-Jahren eine private Sammlung in seinem Wohnhaus zusammengetragen und anschließend an den Kultur- und Heimatverein (KHV) übergeben hat: Heinz Schröder.
„Mit dem heutigen Tag ist Dein heimatgeschichtliches Lebenswerk gesichert“, betonte der KHV-Vorsitzende Richard Keuler bei der feierlichen Eröffnung des neuen Museums im Brohltal gegenüber Heinz Schröder. Neben der Renovierung und kulturellen Nutzung der
ehemaligen Synagoge hat der KHV mit dem Heimatmuseum einen weiteren Baustein für das kulturelle Leben in Niederzissen gesetzt.
Ortsbürgermeister Rolf Hans erinnerte an die Geschichte der Alten Schule: errichtet 1913, vierklassige Volksschule bis 1970, anschließend Unterkunft unter anderem für Ortsvereine und Sozialstation, aktuell mit dem Gemeindebüro und einer Kindergruppe des Kindergartens. Kreisbeigeordneter Horst Gies lobte die neue Nutzungsvariante ebenso wie Brohltal-Bürgermeister Johannes Bell.
Und was hat Heinz Schröder, genannt „Manes“, so alles gesammelt? Nur einige Stichworte: Vereinsdokumente, Bilder, Regale voller Werkzeuge und Geräte aus Handwerk, Landwirtschaft und Küche; Zeitungsausschnitte (alle Ausgaben des Amtlichen Mitteilungsblattes der Verbandsgemeinde Brohltal seit dem Jahrgang 1974); und die Totenzettel fast aller nach dem Zweiten Weltkrieg verstorbener Niederzissener. Das alles füllt 150 Aktenordner und Dutzende Archivkartons mit Alltagskultur.
[Quelle: Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 2020; S.13 (Jürgen Kempenich)]
Weitere Informationen:
https://www.blick-aktuell.de/Berichte/Sammelleidenschaft-vonHeinz-Schroeder-lieferte-Grundstock-378113.html (12.03.2019)
Fotos aus dem Bericht in „Blick aktuell“ vom 12.03.2019