Weiterentwicklung des Kultur- und Heimatvereins Niederzissen

Mitglieder der Projektgruppe „Weiterentwicklung des Kultur- und Heimatvereins Niederzissen“ trafen sich mit Vertretern des Gemeinderates zum Gedankenaustausch in der ehemaligen Synagoge. Foto: Nico Degen

Treffen mit Vertretern der Ortsgemeinde

Der Kultur- und Heimatverein Niederzissen hat mittlerweile einen Bekanntheitsgrad erreicht, der weit über die örtliche Präsenz hinausweist. Das ist jedoch kein Grund, sich darauf auszuruhen. Eine Projektgruppe „Weiterentwicklung des Kultur- und Heimatvereins Niederzissen“ berät seit einiger Zeit darüber, wie auch in Zukunft die Basis gesichert und die Leistungen erbracht werden können, die mit dem breit gefächerten Aufgabenspektrum einhergehen. In diesem Zusammenhang wurde auch über eine neue Definition des Vereinszwecks beraten. Auf der kommenden Mitgliederversammlung soll sie vorgestellt werden.

Der Projektgruppe war es ein Anliegen, auch den Verantwortlichen der Ortsgemeinde ihre perspektivischen Überlegungen vorzustellen. Die Ortsgemeinde ist als Eigentümerin der ehemaligen Synagoge eng mit der Arbeit des Vereins verbunden. Zu dem nun kürzlich stattgefundenen Treffen konnte die Projektgruppe neben Ortsbürgermeister Rolf Hans, sowie dem Beigeordneten Nico Degen, der selbst Mitglied der Projektgruppe ist, auch die Sprecher der Ratsfraktionen, Gerd Loth (CDU), Andy Schmitt (SPD) und Carsten Köpper (Wählergruppe Doll) begrüßen. Anhand einer Präsentation konnten ihnen die wesentlichen Aktivitäten und Aufgaben des Vereins bildhaft dargestellt werden. Ebenfalls wurden die zukünftigen Schwerpunkte angesprochen. Im Mittelpunkt stehen Erhalt und Förderung des historischen und kulturellen Erbes in seiner materiellen und immateriellen Form. Von Beginn an übernimmt dabei die Wahrung jüdischer Zeugnisse und der ehemaligen Synagoge von Niederzissen eine tragende Rolle.

Bei einem weiteren Schwerpunkt geht es darum, ein Forum dafür zu schaffen, Demokratie und konstruktives gesellschaftliches Zusammenleben zu fördern. Als ein Beispiel dafür kann der diesjährige Neujahrsempfang des Vereins gelten, bei dem es um die Erfahrungen von Geflüchteten ging, wie sie in Deutschland Fuß fassen konnten. Desweiteren soll die bereits umfangreiche Förderung von Kulturangeboten festgeschrieben werden. Die Präsentation machte sowohl den hohen Vernetzungsgrad der bisherigen Arbeit deutlich, als auch das bisher geleistete Engagement des Kultur- und Heimatvereins, sowie an dessen Seite des „Fördervereins ehemalige Synagoge“. Die Mitglieder der Projektgruppe Brigitte und Dr. Johannes Decker, Wolfgang Loth, Günter Nerger, Dieter Lukas und Vereinsvorsitzender Richard Keuler standen Rede und Antwort für den sich aus der Präsentation heraus ergebenden Gedankenaustausch.

Die Vertreter der Ortsgemeinde machten ihre Anerkennung für die Arbeit des Vereins deutlich. Sie stimmten darin überein, dass die Gemeinde als Eigentümerin der ehemaligen Synagoge auch weiterhin für deren Substanz Sorge trägt. Ortsbürgermeister Hans hob auch das Engagement der Gemeinde für den jüdischen Friedhof hervor. Insgesamt war es ein klares Bekenntnis, dass sich die Gemeinde hinsichtlich der „Hardware“ wie bisher in der Pflicht sieht. Hinsichtlich der „Software“, den Ideen zum zukünftigen inhaltlichen Profil gab es zwar ebenfalls Rückenstärkung, wobei die Gemeindevertreter jedoch deutlich machten, dass sie bei der praktischen Ausgestaltung den Verein selbst am Zug sehen. Dies gilt auch für die vordringliche Aufgabe, den Verein und seine Arbeit auch für die jüngeren Generationen attraktiv zu machen. Ebenso galt das für die Gestaltung des angestrebten Forums zur Förderung demokratischer Grundlagen. Auf Seiten der Projektgruppe kann man sich ein Zusammenwirken hinsichtlich der Organisation von Veranstaltungen vorstellen.

Insgesamt dokumentierte der konstruktive und aufmerksame Austausch zwischen Verein und Gemeindeverantwortlichen nicht nur das Interesse der Ortsgemeinde an der Arbeit des Vereins, sondern auch deren Bereitschaft, die Grundlagen für diese Arbeit weiterhin zuverlässig zu unterstützen.